Montag, 13. Juni 2011

Mehr Pixel machen nicht unbedingt bessere Bilder

Sommerzeit ist Ferien- und Fotozeit. Die ersten Digitalkameras sind schon in die Jahre gekommen, und Konsumenten denken über den Kauf einer neuen nach. Aber wann ist neu auch besser?


1. Worauf sollte ich beim Kauf einer Kamera achten?
Digitalkameras werden immer kleiner, während die Auflösung - die Zahl der Pixel - immer grösser wird. Die Qualität der Bilder wurde durch die höhere Auflösung besser. Inzwischen aber scheint eine Grenze erreicht: Hat eine Kamera eine Auflösung von mehr als sechs Megapixeln, nehmen die Bildstörungen stark zu. Das versuchen einige Kameras durch interne Bildbearbeitung auszugleichen, doch perfekt ist diese Lösung nicht. Bei digitalen Spiegelreflexkameras ist der Chip in der Kamera grösser, die Objektive sind besser. Sie liefern daher auch bei höheren Auflösungen noch sehr gute Bilder.
Achten sollten Digitalkamerakäufer generell auf das Objektiv: Je besser es ist, desto besser die Bilder. Wichtig ist die Lichtstärke. Eine geringe Zahl - etwa 2,8 - steht für bessere Aufnahmen bei schlechten Lichtbedingungen. Ein Zoom ist Standard. Digitalkameras sollten einen optischen Zoom haben, nur der holt die Bilder in guter Qualität wirklich heran. Digitale Zooms hingegen vergrössern einfach nur einen Bildausschnitt - mit entsprechend schlechterer Qualität. Bei Aufnahmen in dunklen Gebäuden oder am Abend hilft ein Bildstabilisator. Dieser sollte optisch oder mechanisch sein, nicht elektronisch.
2. Was können Universalkameras?
Sie versprechen bessere Bilder als kleine Digitalkameras, sind aber kompakter als digitale Spiegelreflex-Apparate mit Wechselobjektiv. Bei Tageslicht fällt laut Stiftung Warentest kaum auf, ob der Fotograf mit Universal- oder Spiegelreflexkamera seine Bilder geschossen hat. Bei schlechten Lichtverhältnissen allerdings lasse die Bildqualität des Kompaktgeräts deutlich nach. Preislich bewegten sich die Universalkameras etwa auf demselben Niveau wie einzelne gute Spielreflexkameras - für diese müsse der Fotograf aber noch in zusätzliche Objektive investieren, um dieselben Brennweiten wie mit den Universalkameras zu erzielen.
3. Wie hebe ich meine Fotos so auf, damit sie nicht verloren gehen?
Digitalfotos verschwinden schnell: Technische Defekte, Bedienfehler oder Viren können die digitale Fotosammlung vernichten. Es ist deshalb sinnvoll, die Aufnahmen gleich mehrmals zu speichern. Das von der Digicam zunächst auf den Computer kopierte Bild sollte auch auf einer externen Festplatte gesichert werden. Diese sollte nur jeweils für die Datensicherung an den PC angeschlossen werden. Eine Festplatte hält allerdings maximal zehn Jahre. Auch Sicherungskopien auf CD, DVD oder Bluray sind möglich, doch auch diese Medien halten nicht ewig. Eine gute, am besten zusätzliche Alternative, ist das Speichern der Daten im Internet bei speziellen Diensten.
4. Wie kann ich von den Digitalbildern klassische Papierabzüge machen?
Die einfachste Möglichkeit, die Digitalbilder aus den Ferien auf Papier zu bringen, ist der eigene Drucker. Allerdings ist dabei die Qualität verhältnismässig schlecht und die Kosten sind relativ hoch. Etwas besser und ähnlich schnell sind Fotostationen in Geschäften, die die Bilder ebenfalls auf gutem Fotopapier ausdrucken. Deutlich besser ist die Qualität, wenn die Digitalfotos wie klassische analoge Bilder ausbelichtet werden. Diesen Service bieten kleine Fotofachgeschäfte genauso wie Drogerien und Elektronikmärkte oder Internetanbieter.
Wer gleich ein ganzes Fotoalbum haben möchte, kann im Internet ein sogenanntes Fotobuch bestellen. Ihre Qualität beurteilte die Stiftung Warentest als meist gut. Die teuersten Fotobücher waren im Test auch die besten.